Klimakrise: Es gibt sie wirklich. Und sie ist nicht erst jetzt in Deutschland angekommen.

Die Bilder aus Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz bewegen uns sehr. Die Zerstörung, die Toten, die zahlreichen Vermissten. Wir sind in Gedanken bei all den Familien und Menschen, die nicht nur ihr zuhause, sondern auch geliebte Menschen und ihre Existenz verloren haben. Wer helfen will, der kann hier spenden.

Dazu erklärt der Unions-Kanzlerkandidat und Ministerpräsident von NRW Armin Laschet lapidar: „Solche Extremereignisse werden unseren Alltag künftig stärker und öfter bestimmen.“ Diese Aussage ist ein Eingeständnis von nicht genutzten Chancen in den letzten 17 Jahren Regierung unter Führung der CDU/CSU. Das macht einfach nur sprachlos, denn es ist die Kapitulation vor der Klimakrise und damit gegen die Zukunft aller folgenden Generationen.

Umso wichtiger ist es, dass die kommende Bundestagswahl genutzt wird. Das Verschließen der Augen vor dem Offensichtlichen hat uns an den Punkt gebracht, wo wir heute stehen. Wir müssen mit allen Mitteln verhindern, dass solche Katastrophen zum Dauerzustand werden.

Aber noch einmal kurz ein Schritt zurück. Zurück zu dem, was diese Woche in Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz passiert ist.

  • Langanhaltender Starkregen führte dazu, dass kleine Bäche zu reißenden Strömen wurden und Flüsse über ihre Ufer traten.
  • In Folge trat massives Hochwasser in zahlreichen Landkreisen auf.
  • Häuser stürzten unter dem Druck der Fluten ein.
  • Das Strom- und Telefonnetz war mancherorts teilweise oder komplett ausgefallen, was eine Kontaktaufnahme oftmals unmöglich, mindestens aber sehr schwierig machte.
  • Durch die Überschwemmungen und deren Folgen starben bisher weit über 100 Menschen, viele weitere werden noch vermisst.

Warum regnet es aber so stark? Ganz einfach: Der Temperaturanstieg führt schlichtweg dazu, dass die Luft mehr Wasser aufnehmen kann. Jedes Grad Erwärmung führt dazu, dass sich 7% mehr Wasser in der Luft befindet. Ergo: Bei Regen kann dann auch in logischer Folge 7% mehr Wasser runterkommen – im gleichen Zeitraum, auf gleicher Fläche wie sonst auch.

Nun hat es aber nicht nur einfach mal ein Stündchen geregnet, sondern unterbrochen, teils mehrere Tage. Warum? Das liegt daran, dass sich der Jetstream im Sommer verlangsamt hat. Angetrieben wird er durch die unterschiedlichen Temperaturen zwischen den Tropen und der Arktis. Die Arktis hat sich in den letzten Jahrzehnten aber dreimal so schnell erwärmt wie der Rest der Erde. Ergo: Der Temperaturunterschied zwischen den Tropen und der Arktis wird immer kleiner, der Antrieb für den Jetstream fehlt und somit wechseln sich Hochs und Tiefs immer seltenere ab.

Tja, und was nun tun? Da ist guter Rat teuer. Oder eben auch nicht. Am Ende ist es ganz einfach.

Jede*r muss die Klimakrise ernst nehmen. Ein Einfach-so-Hinnehmen-und-weiter-so à la Armin Laschet ist keine Option. Markus Söder sagte ja beim Vorstellen des Union-Wahlprogramms „Man kann auch grüne Politik machen ohne die Grünen“. Im Grunde hat er ja Recht, denn schwer ist es nicht. Man muss nur wollen. Darin liegt der wichtige Unterschied. Die Fakten sind seit Jahren bekannt. Die Maßnahmen zum Gegensteuern auch. Warum hat die Union dann in den letzten 17 Jahren ihrer Regierungszeit nichts gemacht? Weil sie es nicht ernst nehmen! Und nicht nur das: Kanzlerkandidat Armin Laschet ist sogar ganz vorne mit dabei, wenn es um das Ausbremsen von Klimaschutz geht. Bei Interesse hier mehr zu dem Thema.

Also bleibt nur eins zu sagen: Alle, die eine grüne Zukunft für sich, ihre Kinder und Enkel haben wollen, müssen das Original wählen: die GRÜNEN. Mit unserem Wahlprogramm haben wir den ambitioniertesten und umfassendsten Klimaplan vorgelegt. Er nimmt das Pariser Klimaabkommen ernst, formuliert umsetzbare Ziele und hat den Anspruch, alle mitzunehmen mit Lösungen für unterschiedliche Lebenslagen. Unser Wahlprogramm denkt Klimaschutz, Wirtschaft und Soziales zusammen, fest verankert in freiheitlicher Gesellschaftspolitik. Hier nur ein paar der Schwerpunkte:

  • Wir werden ein Klimaschutz-Sofortprogramm auf den Weg bringen, das in allen Sektoren sofort wirksame Maßnahmen anstößt. Unser Ziel ist es, 100 Prozent erneuerbare Energien bis 2035 zu erreichen.
  • Damit Klimaschutz sozial gerecht ist, wollen wir die Einnahmen aus dem CO2-Preis direkt an die Bürger*innen zurückgeben. Dazu streben wir ein Energiegeld an, das jede*r Bürger*in erhält. Über das Energiegeld geben wir die CO2-Einnahmen an die Menschen zurück, und zwar als Pauschale pro Kopf. So wird klimafreundliches Verhalten belohnt und es findet ein sozialer Ausgleich im System statt. Unterm Strich werden damit vor allem Geringverdiener*innen und Familien entlastet. Bezieher*innen von Transferleistungen wie Arbeitslosengeld II oder Sozialhilfe profitieren ebenfalls, da das Energiegeld nicht auf die Grundsicherung angerechnet werden soll.
  • Mit mehr und besser aufeinander abgestimmten Bahn angeboten in Stadt und Land wollen wir attraktive und für alle bezahlbare Mobilitätsangebote machen.
  • Wir starten ein Jahrzehnt der Zukunftsinvestitionen. In schnelles Internet, in Spitzenforschung, in Ladesäulen, in Wasserstofftechnologien und in moderne Stadtentwicklung.
  • Die energieintensiven Industrien wollen wir zum Technologievorreiter bei der Entwicklung klimaneutraler Prozesse machen.

Das Wahlprogramm enthält noch viel mehr Maßnahmen, nicht nur für mehr Klimaschutz. Sondern auch für die ökologische Modernisierung der Wirtschaft, mehr soziale Gerechtigkeit und Anerkennung, mehr Zusammenhalt in der Gesellschaft und ein starkes Europa.

Alle Bürger*innen haben es in der Hand. Wir müssen unsere Lebensgrundlagen und die unserer Nachkommen schützen!

Mirko von der Weth

Quellen: